About the Author: Marjara

Von der Co-Regulation zu Selbstregulation

Die Fähigkeit zur Selbstregulation entwickelt sich eigentlich in den ersten drei Lebensjahren. Sie entsteht dann in der Verbindung der Mutter zum Kind.

In dieser Zeit ist das Nervensystem des Babys noch nicht voll ausgebildet. Das bedeutet, das Baby ist darauf angewiesen, dass die Mutter oder Bezugsperson es mit ihrem Nervensystem reguliert (= Co-Regulation).

Babys kommen zwar schon mit einem aktiven Sympathikus, der eine Zweig des autonomen Nervensystems, der für die Erregung zuständig ist, zur Welt. Doch der parasympathische Zweig, der für Beruhigung und Entspannung sorgt, ist noch nicht entwickelt. Das heißt, das Baby kann sich noch nicht selbst beruhigen.

Wenn Babys in diesem frühen Alter aufhören zu schreien, bedeutet das, dass sie erschöpft aufgegeben haben. (:() Es bedeutet keinesfalls, dass sie sich selbst beruhigen (wie es teilweise in älteren Ratgebern steht). wtf ftw..




Vor allem Kinder lernen durch Co-Regulation sich selbst zu regulieren. Für Eltern ist die Praxis der Co-Regulation also zentral.

Auch als Erwachsene brauchen wir zwischendurch mal sanftes Gehalten- und Gestreichelt werden durch einen anderen Menschen, um wieder zur Ruhe kommen zu können.

Das eine koppelt sich an das andere Nervensystem, um innere Erregung abzubauen.

Durch Co-Regulation kommen wir wieder zur Ruhe und unser Nervensystem entspannt sich.

Wenn wir co-reguliert werden, haben wir das Gefühl, dass jemand ganz da für uns ist, präsent.

Du fühlst dich gesehen und sicher. Verbunden. Dir wird zuhört, du bekommst Raum, und deine Gefühle werden mitgefühlt. Es gibt offenen, liebevollen und nicht wertenden Augenkontakt.

Unsere Nervensyteme (kommunikation zweier nervensysteme) sind wie feine Antennen, die sich dauernd gegenseitig wahrnehmen, beeinflussen und aufeinander reagieren.

Stress kann bekanntlich anstecken, und Lachen ebenso.

Wenn dich eine, in sich ruhende und Sicherheit ausstrahlende Person, co-reguliert, dann beruhigt sich auch dein gestresstes NS.

Es ist tatsächlich normal, immer mal wieder Momente der Co-Regulation und Verbindung, zu brauchen.

Als soziale Herden-Tiere besteht sogar eine natürliche Abhängigkeit im miteinander.

Durch das co-reguliert werden, können wir auch unsere Fähigkeit zur Selbstregulation stärken.

Das eine bedingt das andere.



Selbstregulation ist die Kernfähigkeit eines gesunden Organismus.

Unsere Fähigkeit zur Selbst-Regulation entwickelt sich in frühen Interaktionen zu unseren Bezugspersonen. Ware diese gestört, lernen wir nicht, uns selbst zu regulieren und unsere Fähigkeit, Zustände innerer Erregung (Freude, Trauer, Wut, Angst) auszuhalten und auszugleichen bleibt unterentwickelt. Wir neigen zu unkontrollierbarem Verhalten, Wutausbrüchen oder Zwangshandlungen. Es besteht also grundsätzlich ein Problem mit Zuständen innerer Erregung, gleichgültig ob positiv oder negativ.

Mit einem dysreguliertem NS, ist es verständlicherweise auch schwer, eine Pause zwischen Reiz und Reaktion zu machen. Das wirkt sich oft negativ auf die Gestaltung von Beziehungen aus, weil wir uns nicht sicher und wohl fühlen in unserer Haut.

Wenn die Selbstregulation grundsätzlich schlecht ausgebildet werden konnte, kann man das aber über eine Vertrauensperson (Therapeuten), oder Freund/in, die uns mit ihrem eigenen (stabilen & reguliertem) Nervensystem hilft, nachholen und neu justieren. Diesen Vorgang nennt man dann Co-Regulation.


Ohne Co-Regulation, keine Selbstregulation

Als Menschen, sind wir garnicht dafür gemacht, uns selbst zu regulieren.

Es ist für uns Menschen ungewöhnlich, allein zu sein und alleine unsere Gefühle zu regulieren.

In unserer Bevölkerung leben Menschen auf ganz unterschiedliche Weisen – aber die Konstante ist, dass wir überall irgendwie mit anderen Menschen leben.

Wir regulieren uns gegenseitig – das ist die einfache Art, uns selbst zu regulieren, es passiert ganz natürlich. – Dr.James Coan

Neue Forschungsergebnisse zeigen jetzt, dass nahestehende Personen, wie zum Beispiel Lebenspartner, beim Umgang mit unseren Stimmungen eine wichtige Rolle spielen. Dabei spricht man von einer Co-Regulation. Forschende diskutieren, ob bereits die blosse Anwesenheit des Partners uns hilft, besser mit unserer Stimmung umgehen zu können.

Bei wem fühlst du dich wohl?



Niemand kann diesen Weg ganz alleine gehen.

Das Leben stellt uns immer wieder vor neuen Herausforderungen und konfrontiert uns mit schwierigen Situationen, vergiss nicht dich von Zeit zu Zeit, auch mal bei anderen anzulehnen.



Vielleicht gibt dir dieser Artikel eine neue Wahrnehmung auf das Leben. Gerade wenn du ein Einzelgänger bist. Diese Informationen berühren mich jedes mal tief.

Du darfst dich wertvoll fühlen und dir support suchen.

Bedingungslose Liebe ist (d)ein Lebensrecht.

Nur wenn wir selbst gut stehen, können wir andere gut halten. – Kati Bohnet

Marjara <3

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